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In der Nationalen Front waren alle Massenorganisationen der DDR zusammengefaßt. Ihre Aufgabe bestand zunächst darin, den Einflußbereich der SED auf die Bevölkerungsschichten zu erweitern, die den politischen Absichten der Staatspartei reserviert gegenüberstanden. Dabei verfolgte man das Ziel, eine möglichst breite, öffentliche Zustimmung zur sozialistischen Ideologie zu erlangen. Diese anfangs von Zwang und Repressionen begleitete Vereinnahmungsstrategie fand bald den Widerspruch der Kirche. Auch gegen die deutschlandpolitische Funktion der Nationalen Front, eine endgültige Westintegration der Bundesrepublik zu verhindern, nahmen die Kirchen öffentlich Stellung. In permanenter kirchlicher Kritik stand das Einheitslisten-Wahlsystem der DDR, mit dem die SED ihr Machtmonopol zu legitimieren suchte und dessen Träger bis 1989 die Nationale Front war.