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Reichtum ohne Gier

wie wir uns vor dem Kapitalismus retten
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Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Wagenknecht, Sahra
Verfasserangabe: Sahra Wagenknecht
Jahr: 2016
Verlag: Frankfurt ; New York, Campus Verlag
Mediengruppe: Sachliteratur
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Inhalt

Dass Sahra Wagenknecht als Politikerin aber ernsthafter gearbeitet hat als die meisten Kollegen der Generation Guttenberg, merkt man ihrem Buch an. Sie zitiert die Vordenker der modernen Wirtschaft von Friedrich-August von Hayek bis Milton Friedman, wobei sie kaum auf klassische marxistische Denkmuster und die tradierten antiliberalen Reflexe zurückgreift. Stattdessen zeigt sie anhand vieler praktischer Beispiele, dass das Axiom des freien Marktes kritisch hinterfragt werden muss, weil vieles aus dem Ruder gelaufen ist. Manches davon mag man banal finden, es ist aber dennoch wahr: "Der Kern der Macht der oberen Zehntausend und
der Ursprung ihrer leistungslosen Bezüge ist die heutige Verfassung des Wirtschaftseigentums. (. . .) Auch zu
Beginn des 21. Jahrhunderts konzentrieren sich in der Verfügung der reichsten 1 Prozent die wichtigsten
wirtschaftlichen Ressourcen. Erneut arbeiten 99 Prozent der Bevölkerung zum überwiegenden Teil, direkt oder
indirekt, für den Reichtum dieses neuen Geldadels."
Dazu ließe sich manche Fußnote anbringen, etwa dass schon jetzt eine erhebliche Umverteilung stattfindet und
neben dem Wohlstand auch die Steuerlast extrem ungleich verteilt ist, aber im Kern wird doch die richtige Frage
angesprochen: Warum gelingt es dem angeblich so überlegenen System eines freiheitlich organisierten Kapitalismus
nicht, den vorhandenen Reichtum gerechter zu verteilen und aus den enormen Produktivitätssteigerungen ein
Kapital zu schlagen, das allen und nicht nur wenigen zugutekommt?
Wagenknechts Vorschläge überraschen vor allem durch die Akzentuierung nationalstaatlicher Lösungen. Sie misstraut der Europäischen Union und der Währungsunion, nicht aus Nationalismus, sondern aus Furcht vor den unbeherrschbaren Kräften, die in einem übergroßen Markt, aber auch in den supranationalen Institutionen freigesetzt werden. Einfacher ausgedrückt: Staatliche Unterstützung für Rentner und Arbeitslose, Sozial- und Umweltstandards, all das lasse sich bei weitem besser im Nationalstaat organisieren, während die Europäisierung und Globalisierung immer nur den Konzernen in die Hände spiele, die vom Verbilligungswettbewerb der Lohn- und
Sozialkosten (vulgo: Standortvorteil) zu Lasten der Arbeitnehmer profitierten.

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Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Wagenknecht, Sahra
Verfasserangabe: Sahra Wagenknecht
Jahr: 2016
Verlag: Frankfurt ; New York, Campus Verlag
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Systematik: Suche nach dieser Systematik B 110
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ISBN: 3-593-50516-9
Beschreibung: 292 Seiten
Schlagwörter: Gerechtigkeit, Kapitalismus, Marktwirtschaft, Wirtschaftsbeziehungen, Wirtschaftsgesetze, Wirtschaftsordnung
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Mediengruppe: Sachliteratur